Rollstuhl-Tischtennisspieler Thomas Schmidberger ist nominiert zur Wahl, Behindertensportler des Jahres 2013. Unter folgendem Link könnt ihr für ihn abstimmen:

http://www.dbs-sportlerwahl.de/

Warum ihr für ihn stimmen solltet, dies könnt ihr im Folgenden lesen:

 

Eine komplette Saison ungeschlagen. Bei jedem Einzel im Kalenderjahr 2013 den Tisch als Sieger verlassen. Jeder Weltcup-Start gleichbedeutend mit einem Weltcupsieg:

Folgerichtig reist Thomas Schmidberger als Weltranglistenerster und Topfavorit zu den Europameisterschaften der Behinderten im Tischtennis Ende September:

Das wissen seine Konkurrenten, das weiß sein privates Umfeld, das wissen seine Trainer und Spielerkollegen in der Nationalmannschaft und am Besten weiß das der junge Rollstuhlfahrer selbst.

 

Bei der immer größer und professioneller werdenden internationalen Konkurrenz in allen Wettkampfklassen des Behinderten-Tischtennis, ist der 22-jährige ein fest eingeplanter Sieg-Kandidat für den deutschen Behindertensportverband. Denn nach Silber und Bronze bei den Paralympics 2012 in London und einer kontinuierlichen, spielerischen Weiterentwicklung des Bayers in 2013 gibt es ja eigentlich keine andere Zielsetzung…

 

Eine exorbitant hohe Erwartungshaltung von allen Seiten und auch wenn sich Schmidberger wahrscheinlich selbst am meisten unter Druck gesetzt hat. Bei einer frühzeitigen Niederlage, wären all die souveränen Weltcuperfolge nichts mehr Wert gewesen. Es gibt definitiv leichtere Ausgangssituationen für einen Leistungssportler.

 

Doch der gebürtige Viechtacher hält dem Druck stand, marschiert durch die Vorrunde und lässt auch in der K.O. Runde wenig Zweifel aufkommen, wohin der Weg führen soll.

Schmidberger ist fokussiert. Nicht nur während der EM in Italien. Über Monate hinweg ordnet er dem Tischtennis alles unter. Leistungssport im Behindertensport, als Deutscher immer noch eine wahnsinnige Herausforderung.

Eine Herausforderung, die Schmidberger wie kaum ein anderer in seinem Alter annimmt und meistert. Dabei helfen ihm nicht zuletzt auch seine spielstarke Trainingsgruppe in seinem Nichtbehindertenverein, dem FC Miltach. Dort schlägt er bei den Fußgängern in der Landesliga auf. Sein Trainer Michele Comparato, gleichzeitig Co-Trainer in der Nationalmannschaft, sorgt darüber hinaus für regelmäßige, professionelle Trainingsbedingungen in einer eingeschworenen Trainingsgruppe mit den Nationalmannschaftskollegen Valentin Baus und Selcuk Cetin.

So ist es für Schmidberger möglich, trotz Sportökonomie-Studium an der Universität Bayreuth, professionell zu trainieren und Höchstleistungen zu bringen.

 

Der Einzug ins Finale bei der EM in Lignano also wirklich kein Zufall. Dort trifft Schmidberger aber auf einen Schweden, der wohl das Turnier seines Lebens spielt. Alexander Ohgren hat sich überraschend ins Finale „gezaubert“, wie manch ein Beobachter des Turniers zu gibt.

Dort angelangt liefert Ohgren eine Leistung ab, die ihm vor dem Turnier die Wenigsten zugetraut hätten. Er ist dabei, Schmidberger zu überrennen. 1:2 in Sätzen und 8:10 aus Sicht des Deutschen. Zwei Matchbälle!

Ob Schmidberger an seine Vita denken musste? Vize-Weltmeister 2010, Bronze bei den Euros 2011, Silber und Bronze bei den Paralympics 2012 – und jetzt schon wieder „nur Zweiter“?

 

Schmidberger behält den Glauben an den möglichen Sieg, legt spielerisch nochmal eine Schippe drauf und gewinnt den vierten Satz in der Verlängerung. Damit bricht er Ohgrens Wiederstand und gewinnt den Entscheidungssatz deutlich. Europameister 2013, Thomas Schmidberger!

 

Die logische Konsequenz aus dem Training und den Ergebnissen der Leistungsvergleiche in den letzten Monaten und trotzdem ein hart erkämpfter und nicht hoch genug anzurechnender Sieg. Der erste internationale Titel für den Wahl-Bayreuther. Die Krönung folgt wenige Tage später im Team zusammen mit Thomas Brüchle, als sie sich wieder den Sieg holen.

So bleibt es dabei. Thomas Schmidberger, eine komplette Saison ungeschlagen.